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GRIESKIRCHEN 1942 / 19128ORGINAL Aktie der Brauerei Grieskirchen über 100 Reichsmark im März 1942
Die Brauerei Grieskirchen wurde im Jahr 1708 erstmals urkundlich erwähnt. Im 19. Jahrhundert war Grieskirchen 1810–1816 königlich bayerische Grenzstadt und das Unternehmen somit die "östlichste bayrische Weißbier-Brauerei". Graf Friedrich Revertera kaufte 1868 die zwei Brauereien am jetzigen Firmengelände und schuf den ersten Grieskirchner Industriebetrieb. 122 Gastwirte erwarben 1908 sämtliche Objekte und bildeten eine Genossenschaft. 1941 wurde die Brauerei Grieskirchen Aktiengesellschaft gegründet, die ab 1998 zu 90,5 Prozent im Eigentum von Gustav Harmer stand, der Rest der Aktien wurde traditionell von einigen Familien aus Grieskirchen und Umgebung gehalten. Im August 2007 wurde die AG in die Brauerei Grieskirchen GmbH umgewandelt, die Aktieninhaber wurden zu Gesellschaftern. Im März 2008 brachte Gustav Harmer seinen Gesellschaftsanteil in die familieneigene Harmer Holding GmbH, diese mit Sitz in der Ottakringer Straße 120 Im August 2013 übernahm Marcus Mautner Markhof von der Harmer Holding über seine im selben Jahr gegründete MM Beteiligungs- und Beratungs GmbH (MMBB) mit Sitz in Klosterneuburg die Gesellschaftsanteile an der Brauerei Grieskirchen GmbH. und wurde auch deren Geschäftsführer.[3] Die restlichen 9,5 Prozent verblieben im Eigentum der 27 lokalen Gesellschafter, unter ihnen Georg Franz Spiegelfeld-Schneeburg, Rudolf Reisl und Herwig Gangl mit jeweils mehr als 10.000 Euro vom Stammkapital; die meisten Gesellschafter hielten unter 1.000 Euro. Nachdem im Februar 2014 der ehemalige McDonald’s-Manager Andreas Hacker mit 4,78 %[6] an den Anteile in die MM Beteiligungs- und Beratungs GmbH eingestiegen war, übernahm diese mit Gesellschaftsvertrag vom 22. September 2014 die Anteile der Minderheitsgesellschafter der Brauerei Grieskirchen. Im Dezember 2016 stieg auch Gustav Harmer mit 4,35 % in der Muttergesellschaft MMBB ein. Mitte September 2020 teilte das Unternehmen, das 2019 mit 50 Beschäftigten rund 8,5 Mio. Euro umsetzte, mit, aufgrund kräftigen Umsatzrückgangs, die die Coronakrise in der Gastronomie auslöste, Insolvenz zu beantragen. Daneben wurden Altlasten genannt; laut Firmenbuch wurde 2018 ein Bilanzverlust von 877.000 Euro erzielt, das Eigenkapital war negativ. Nachdem die Brauerei Grieskirchen GmbH alle Zahlungen eingestellt und beim Landesgericht Korneuburg den Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens mit Eigenverwaltung gestellt hat, stellte Marcus Mautner Markhof für seine MMBB als mit betroffene Muttergesellschaft Ende September 2020 ebenfalls Insolvenzantrag. Geplant ist die Brauerei in vermindertem Umfang und mit dem bisherigen Erzeugungsstandort in der Niederlassung in Kufstein weiterzuführen. Die Abfüllung und die Verteilungslogistik sollen ausgelagert werden. |
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